Arnim Töpel

Vom Blues



Blues-Bekenntnis

Ich glaube:

Blues ist Entweder-oder-Musik. Entweder er ist da. Oder nicht.
Blues ist und bleibt ein Geheimnis. Blues scheint simpel und ist doch unergründlich.
Blues kann jeder - das ist einer der größten Irrtümer der Musikgeschichte.
Blues kannst Du nicht nach Noten lernen.
Blues lässt sich nicht in Harmonien, Skalen, in noch so virtuosen Läufen orten. Blues steckt im Tonfall, bisweilen in einem einzigen Ton und nicht selten in den Pausen.
Blues ist Live-Musik, im Studio erstirbt er fast immer.
Slow Blues ist die Königsdisziplin, die größte Herausforderung für den Musiker, aber auch für sein Publikum.

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Vom Radio

Bin ich ungerecht? Kommt es mir tatsächlich nur so vor, als ob in Deutschlands Radiosendern bis auf wenige Nischen und gleichnamige Programme alles gleich klingt, konfektioniert, absehbar, uninspiriert, beliebig und belanglos. Eine einzige seelenlose Geräuschkulisse.mehr lesen

Vom Dialekt

Arnim Töpel
Unn – kennsch misch noch?
Warum Kurpfälzisch nicht sterben darf.
Die Zukunft: Dialekt im Museum? Ein paar lebenslustige Senioren sitzen in einer stilisierten Stube an einem groben Holztisch und prosten sich zu. Zur Freude der umstehenden Besucher, die kein Wort verstehen, aber begeistert sind von den urtümlichen Lauten, mit denen man sich früher offenbar verständigen konnte: „Ähna geht noch!“ – „Unn fott mit!“ – „Hopp, hopp, hopp, Schoppe in de Kopp!“ Von 10 bis 18 Uhr verdienen sich die Rentner hier im Nostalgie-Center zwischen Schreibmaschinen, Dreschflegeln, Bonanza-Rädern, Bettpfannen und anderen historischen Gerätschaften ein kleines Zubrot. Bald hat jeder Zuschauer seinen Favoriten. Für die Amerikaner ist es der „Bruddla“ mit seinem unnachahmlichen „Ououououou, geh fott!“ Japaner zeigen sich regelmäßig begeistert vom „Zorniggl“. Nur zu gerne lassen sie sich von ihm als „Liejebeitel, dreggedde“ beschimpfen.mehr lesen