Arnim Töpel

Vom Blues



Blues-Bekenntnis

Ich glaube:

Blues ist Entweder-oder-Musik. Entweder er ist da. Oder nicht.
Blues ist und bleibt ein Geheimnis. Blues scheint simpel und ist doch unergründlich.
Blues kann jeder - das ist einer der größten Irrtümer der Musikgeschichte.
Blues kannst Du nicht nach Noten lernen.
Blues lässt sich nicht in Harmonien, Skalen, in noch so virtuosen Läufen orten. Blues steckt im Tonfall, bisweilen in einem einzigen Ton und nicht selten in den Pausen.
Blues ist Live-Musik, im Studio erstirbt er fast immer.
Slow Blues ist die Königsdisziplin, die größte Herausforderung für den Musiker, aber auch für sein Publikum.



Blues-Bekenntnis

Ich glaube:

Blues ist Entweder-oder-Musik. Entweder er ist da. Oder nicht.
Blues ist und bleibt ein Geheimnis. Blues scheint simpel und ist doch unergründlich.
Blues kann jeder - das ist einer der größten Irrtümer der Musikgeschichte.
Blues kannst Du nicht nach Noten lernen.
Blues lässt sich nicht in Harmonien, Skalen, in noch so virtuosen Läufen orten. Blues steckt im Tonfall, bisweilen in einem einzigen Ton und nicht selten in den Pausen.
Blues ist Live-Musik, im Studio erstirbt er fast immer.
Slow Blues ist die Königsdisziplin, die größte Herausforderung für den Musiker, aber auch für sein Publikum.
Blues gibt es schon lange, vielleicht schon immer.
Beethoven konnte Blues, Mozart Pop.
Blues veredelt jede Musik.
Schriftsteller, Maler, Architekten, alle Kunst lebt vom Blues.
Blues kann man nicht nebenbei hören.; deshalb gibt es keine Blues-Hits.
Blues läuft höchstselten im Radio. Ein Ärgernis. Aber auch ein Glück. Blues ist zu wertvoll.
Blues kann Dich auffangen, Dich aufrichten, Dich trösten. Aber nicht immer tut er Dir gut, dafür ist er zu intensiv. Deshalb darf es, ja, deshalb muss es auch andere Musik geben.
Blues hat großartige Künstler hervorgebracht. Aber der eigentliche Star ist immer der Blues. Auch das unterscheidet ihn von den meisten Musikrichtungen.
Blues ist keine Religion (machen Sie sich doch den Spaß, entfachen Sie beim Lahnsteiner Bluesfestival in der Pause auf dem postmodernen Teppichboden die Diskussion "Wer ist der beste Blues-Gitarrist aller Zeiten?" - ich weiß es übrigens); und doch kann sich jeder Bluesfan an sein Erweckungserlebnis erinnern.
Es gibt jede Menge miesen Blues, Schein-Blues, Kommerz-Blues, verlogenen Blues; Scharlatane gibt es überall, aber beim Blues spürst Du die falschen Töne. Und mögen sie noch so richtig klingen.
Blues heißt die Sprache, aber es gibt unzählige, unendlich viele Dialekte.
Blues ist Zwiesprache.
Gott macht uns mit Musik das zweitgrößte Geschenk. Mit Blues erweist sich der Mensch dieser Gabe würdig.
Blues ist Seelennahrung, manchmal sogar Body & Soul Food.

Sie widersprechen an der einen oder anderen Stelle?
Das kann ich mir vorstellen, denn Bluesfans sind Überzeugungshörer, keine wohlwollend wogende Masse.

Schauen Sie, früher habe ich behauptet, ich glaube nur, was ich weiß.
Heute glaube ich, was ich will.
Blues sei Dank.

Arnim Töpel